Tierschutzverein Schnuppy&Co. e. V. i.L.
Tierschutzverein Schnuppy&Co. e. V. i.L.

                    Infektionskrankheiten

                         Leishmaniose

weite Verbreitung findet die Leishmaniose in tropischen und suptropischen Klimazonen einschließlich der Mittelmeerländer.
Die Übertragung erfolgt durch den Stich kleiner nachtaktiver Sandmücken (Phlebotomen).
Die Inkubationszeit liegt zwischen mehreren Wochen bis Monaten.
Infos hierzu finden Sie auch unter www.parasitus.com

Unterschieden werden 3 Formen der Leishmaniose:

die Kutane             = Hautleishmaniose

die Mukokutane     = Schleimhautleishmaniose   

die Viszerale          = innere Leishmaniose

Anzeichen der Krankheit können sein:

Juckende Hautveränderungen

mit Krusten und Knötchen

 

Haarausfall und Pigmentstörungen

Entzündungen im Bereich der Krallen

 

Fieberschübe, Schmerzen in der Bauchregion, Anämie Gewichtsverlust trotz anhaltendem Appetit

 

vermehrte Flüssigkeitsaufnahme und Harnvolumen häufiges Erbrechen, Gelenkentzündungen, Nervenschmerzen und

Muskelschwund.

Diagnose: (hier gibt es zwei mögliche Testverfahren):

Der Bluttest mit dem die Krankheit indirekt über Antikörper (Titer-Wert) bestimmt wird.

 

Der direkte Nachweis durch Untersuchung eines Lympfknoten- oder Knochenmark-punktates

Behandlung:

Die zur Zeit klassische Behandlung erfolgt mit Allpurinol und/oder Clucantime.

Prophylaxe:

Da eine Schutzimpfung bisher leider noch nicht verfügbar ist sollten Sie vor Antritt Ihres Urlaubs in ein gefährdetes Gebiet unbedingt eine konsequente Insektenvorsorge mit Ihrem Tierarzt besprechen.

Auf unserer Suche nach weiteren Behandlungsmöglichkeiten stießen wir auf folgenden Link
http://www.mpibpc.gwdg.de/abteilungen/293/PR/00_01/leish.html

Daraufhin brannten uns dann zwei Fragen auf der Seele und so wandten wir uns mit folgender Mail am 30.11.2002 an Herrn Prof. Dr. Eibl

 

Sehr geehrter Herr Prof.Dr. Eibl,

 

wir haben zu o.g. Thema zwei Fragen und wären für eine Antwort von Ihnen sehr dankbar.

 

1. ist die Behandlung mit Miltefosin bei einem Hund möglich ?

2. gibt es eine Ansteckungsgefahr von einem Leishmaniose-Hund auf die mit ihm zusammen lebenden Familienmitglieder

(andere Tiere, Menschen) und wenn ja, wie und auf welchem Weg wäre eine solche Ansteckung möglich.

 

Für Ihre Mühe bedanken wir uns im Voraus und verbleiben

 

mit freundlichen Grüssen

 

Carola Wiechert und Gernot Müller

Scheidswaldstr. 16

D-60385 Frankfurt a.M.

Tel. 069 79539830

 

am 03.12.2002 erhielten wir dann die folgende Antwort:

 

Sehr geehrte Frau Wiechert, sehr geehrter Herr Müller,


zu Ihren Fragen:
1) Miltefosin ist nicht geeignet zur Leishmaniosebehandlung bei Hunden, da die Nebenwirkungen, Appetitlosigkeit und Erbrechen, zu ausgeprägt sind. - Eine Behandlung ist aber möglich mit meiner Weiterentwicklung, Oleyl-Phosphocholin in Liposomen, die aber erst in etwa einem Jahr auf den Markt kommen wird.

2) Nach augenblicklichem Stand des Wissens ist eine direkte Übertragung von Leishmaniose vom Hund zum Mensch oder umgekehrt nicht möglich. Die Übertragung der Parasiten kann nur durch Sand- oder Schmetterlingsmücken erfolgen, die aber in unseren Regionen (Deutschland) normalerweise nicht lebensfähig sind. So lange Sie sich mit Ihrer Familie nicht in südlichen Ländern - Spanien, Italien, Griechenland usw. aufhalten, besteht keine Ansteckungsgefahr.

 

Mit freundlichen Grüßen


Prof. Dr. H. Eibl

AG Phospholipide
Max-Planck-Institut für biophysikalische Chemie
Tel: 0551 201 1686 (bitte lange läuten lassen!)
Fax: 0551 201 1753
eMail: H.Eibl@mpi-bpc.mpg.de

               Dirofilariose (Herzwurm)

Endemische Gebiete sind tropische und subtropische Länder sowie in Europa die Mittelmeerländer z.B. die italienische Poebene, die Kanarischen Inseln, aber auch die USA und Ungarn.

Durch den Stich einer der ca. 60 verschiedenen Stechmückenarten wird der Hund mit den Mikrofilarien infiziert. Aus diesen entwickeln sich die adulten Herzwürmer (Makrofilarien), die sich dann, nach einer Inkubationszeit von einigen Wochen bis Monaten, in großer Zahl im rechten Herzen, der großen Lungenaterie, der Hohlvene und gelegentlich anderen Organen finden.
Die Herzwürmer sind ca. 1 mm dick und 20 - 30 cm lang.

Anzeichen (Symptome) können sein:

Schnelles Ermüden, Atemnot, Husten, Herzrasen, Leberstauungen, Bauchwassersucht .....

Diagnose:

Durch direkten Nachweis von Mikrofilarien im Blut (Knott-Test) die Blutprobe sollte am späten Nachmittag oder Abend entnommen werden, weil die Mikrofilarien dann am zahlreichsten im Blut vorkommen.

 

Durch serologischen Nachweis auf adulten Filarien mittels Antigennachweis im Serum (ELISA). Diese Untersuchung ist allerdings erst 6 - 7 Monate nach der Infektion aussagefähig.

Behandlung:

Die medikamentöse Therapie erfolgt mit mehr oder weniger toxischen Präparaten bei oft massiven Nebenwirkungen.

 

Das Abtöten adulter Herzwürmer ist zudem sehr riskant wegen der Gefahr einer Thrombose.

Eine weitere Therapie ist die Chirurgie, bei der die Würmer mechanisch entfernt werden. Auch diese Behandlung birgt hohe Risiken.

Prophylaxe:

Über die zur Verfügung stehenden Medikamente wird Sie Ihr Tierarzt gerne informieren.

 

Vor Antritt der Reise in eines der gefährdeten Gebiete sollte jedoch spätestens 1 Woche vorher mit der Prophylaxe begonnen werden und diese bis 2 Monate nach Urlaubsende fortgeführt werden.

abschließend sei noch erwähnt, das unerkannte und/oder nicht behandelte Filaria immer zum Tod des Hundes führt.

                            Ehrlichiose

Ehrlichia canis  ist eine Infektionskrankheit  die durch Zeckenstiche ausgelöst werden kann. (braune Hundezecke, die weltweit in warmen Klimazonen vorkommt.) Endemische Gebiete sind: Mitteleuropa Asiens, Afrikas und der Mittelmeerländer bis Norditalien und Südschweiz. Inzwischen traten auch Erkrankungen in Frankreich und Deutschland auf. Häufig tritt Ehrlichiose gemeinsam mit der Babesiose auf, da beide Erreger von denselben Zecken übertragen werden.
Besonders anfällig gegenüber Ehrlichiose sind Schäferhunde.
Der Erreger ist ein  winziger Einzeller, der weiße Blutkörperchen befällt und Immunschwäche hervorruft.

Anzeichen (Symptome) können sein:

Akut oder meist chronisch, aber auch asymptomatisch. Ein bis drei Wochen nach der Ansteckung kommt es zum Krankheitsausbruch

mit Fieberschüben bis 41 Grad Celsius, Nasen - und Augenausfluß, blasse Schleimhäute, geschwollene Lymphknoten, zentralnervale Störungen, Gelenkentzündungen, Durchfall und Erbrechen. Später können sich Knochenmarkschäden und chronische Blutarmut einstellen.

 

Im Vergleich zur Leishmaniose ist im Blutbild die Thrombozytenzahl häufig extrem niedrig Ausserdem liegt eine Hemmung der Erythropoese vor.

Diagnose:

Ehrlichia Erregernachweis im Blut

Behandlung:

Mit Antibabesienmitteln oder Antibiotika durchaus heilbar.

-Imizol = Carbesia (Schering-Plough ): Behandlung  wie bei Babesiose.

 

-Doxyclin Tabletten: 10 mg/kg 1x täglich 3 Wochen lang.

Homöopathische Präparate und Vitamin B können den Heilungsprozess unterstützen.

Prophylaxe:

Zeckenbekämpfung:

Sie können Floh- und Zeckenhalsbänder mit auf die Reise nehmen. Besser ist es aber, das Tier bereits vor dem Urlaub mit einem medizinischen "Haarspray" zu behandeln, dessen Wirkstoff in die Haut eindringt und über 4 - 6 Wochen kontinuierlich abgegeben wird. So ist Ihr Tier für mehrere Wochen gegen Floh- und Zeckenbefall geschützt. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten.

Menschen können durch Ehrlichiose-Erreger in endemischen Gebieten auch nur über Zecken angesteckt werden.

                Babesiose (Poroplasmose)

Babesien treten weltweit, vorwiegend aber in den Mittelmeerländern, den USA und den Tropen auf. Auch in Deutschland, Norditalien, der Schweiz, England, Ungarn und Frankreich wurden schon Fälle beobachtet.

Im europäischen Raum besteht die Hauptinfektionsgefahr von Mai bis Oktober.

 

Die Übertragung der Babesien erfolgt durch Zeckenarten: Rhipicephalus, Dermacentor, Haemaphysalis und Ixodes Arten.

Mit dem Speichel der Zecken gelangen die Entwicklungsstadien der Babesien ins Blut, dringen danach in die roten Blutkörperchen des Wirtes ein und zerstören diese.

Die Inkubationszeit (Zeitspanne zwischen der Ansteckung und dem Auftreten der ersten Krankheitssymptomen)  beträgt 10 - 21 Tage

Anzeichen (Symptome) können sein:

Je nach Schwere der Erkrankung können sich folgende Krankheitsbilder zeigen:

 

Apathie, Mattigkeit, hohes Fieber, blasse bis gelbliche Schleimhäute, rot bis grünbrauner Urin, Leber- und Milzvergrößerung, sowie Anämie.

 

Aber auch zerebrale Schädigungen wie Lähmungen, Bewegungsstörungen und auch epileptische Anfälle wurden schon beschrieben.

Diagnose:

Mikroskopischer Nachweis des Erregers im Blutausstrich serologische Untersuchung (FAT oder ELISA-Test) in einem Speziallabor.

Behandlung:

Mit Antibabesienmitteln -Imizol = Carbesia (Schering-Plough )

 

-Doxyclin Tabletten

bei schweren Verlaufsformen sind zusätzlich Bluttransfusionen und eine Intensiversorgung notwendig. Die wichtigste Prophylaxe ist wiederum die Zeckenbekämpfung und das regelmäßige und rasche Entfernen von Zecken.

Prophylaxe:

Zeckenbekämpfung:

Sie können Floh- und Zeckenhalsbänder mit auf die Reise nehmen. Besser ist es aber, das Tier bereits vor dem Urlaub mit einem medizinischen "Haarspray" zu behandeln, dessen Wirkstoff in die Haut eindringt und über 4 - 6 Wochen kontinuierlich abgegeben wird. So ist Ihr Tier für mehrere Wochen gegen Floh- und Zeckenbefall geschützt. Lassen Sie sich von Ihrem Tierarzt beraten.

                      Lyme-Borreliose

Die Verbreitung erstreckt sich weltweit. In Mitteleuropa werden die Borrelien von der dreiwirtigen Schildzecke (Ixodes ricinus) übertragen, es können ALLE Zeckenstadien infiziert sein. Die Bakterien, die im Darm der Zecke leben, werden durch die Blutmahlzeit aktiv. Nachdem der Hund von der Zecke gestochen wurde, dauert es ca. 24 Stunden bis die Bakterien in den Hund eingedrungen sind. Endemische Gebiete stellen vor allem Flussniederungen dar. Die Zecken sind vor allem von März bis Oktober aktiv, wobei die höchste Aktivität auf die Monate April bis Juli und September fällt.

Anzeichen (Symptome) können sein:

Einzelne oder wiederkehrende Fieberschübe,

Lethargie, Appetitlosigkeit, Gewichtsverlust, Lahmheit und Lymphknotenschwellungen. Ebenfalls können Herzbeschwerden, neurologischen Auffälligkeiten oder Nierenerkrankungen auftreten.

Diagnose:

Da die Diagnosestellung bei der Borreliose aufgrund der unspezifischen Symptome schwierig ist, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

             

- Borreliose-Antikörpertiter: Immunfluoreszenztest, der Antikörper frühestens 2 Wochen nach Infektion nachweist.

 

- Borreliose-Immunoblot: Durch diesen serologischen Test werden Antikörper gegen einzelne Borrelien-Antigenfraktionen nachgewiesen. Dieser Test ist spezifischer, aufwendiger und teurer als der Immunfluoreszenztest.

 

-Borrelien-PCR (Polymerase-Kettenreaktions-Test): Direktnachweis (schnell und sehr empfindlich), benötigtes Untersuchungsmaterial z. B. Gelenksflüssigkeit.

Behandlung:

Tetrazykline, Amoxicillin, Doxycyclin nach Anweisung des behandelnden Arztes

Prophylaxe:

Ein wirksamer Zeckenschutz.

Außerdem sollte der Hund nach jedem Spaziergang sorgfältig abgesucht und Zecken sofort entfernt werden.

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